Handyortung

Wer sein Handy orten lassen möchte, hat die Qual der Wahl

Bei der derart massiven Handynutzung in der Gegenwart ist es schnell passiert, dass man das Handy verliert oder verlegt. Dann kann man sein Handy orten lassen und so den Standort des Geräts ausfindig machen. Wer sein Handy orten lassen möchte, hat die Qual der Wahl beim verwendeten Ortungsdienst. Auch bei der Technik stehen zwei Varianten zur Auswahl. [1]

GPS- oder GSM-Ortung – wie unterscheiden sich die beiden Techniken?

Bei der Technik gibt es einmal die GSM- und einmal die GPS-Ortung. Beim Handy orten lassen mit GSM werden die Funksignale des Handys genutzt. Wird ein Mobiltelefon eingeschaltet, wählt es sich in das jeweilige Mobilfunknetz ein. Dafür sucht es nach einer Verbindung mit dem nächstgelegenen Sendemast. Der Senderadius einen solchen Masts wird Mobilfunkzelle genannt. Ist das Handy von einer Mobilfunkzelle erfasst, kann damit der Aufenthaltsort des Handys bestimmt werden. Je nach Dichte des Sendemastnetzes ist das mehr oder weniger genau möglich. In Ballungsräumen stehen die Masten dichter zusammen. Die Mobilfunkzellen sind demzufolge nicht so weit ausgedehnt. Eine Ortung kann mit einer Genauigkeit von bis zu 300 Metern erfolgen. In ländlichen Gebieten kann sich der Suchradius auf mehrere Kilometer erstrecken. Hier stehen die Sendemasten oft weit auseinander, was zu Lasten der Ortungsgenauigkeit geht. Dennoch wird auf die GSM-Ortung zurückgegriffen. Selbst unter der Erde und in Tunneln kann eine Handyortung mithilfe von GSM erfolgen. Voraussetzung ist lediglich eine Funkverbindung des Handys mit einem Sendemast. Diese darf auch sehr schwach sein. Solange noch ein Signal vorhanden ist, kann man ein Handy orten lassen.

Genauer wird´s mit GPS

An Genauigkeit ist die GPS-Ortung nicht zu übertreffen. Sie verwendet zum Handyorten die von Navigationsgeräten bekannte Technik. Die Standortbestimmung wird hierbei über Satelliten im All vorgenommen. Bis auf wenige Meter genau ist damit die Lokalisierung des Handys durchführbar. Warum also greift man dann überhaupt noch auf das wesentlich ungenauere Handy orten lassen über GSM zurück? Ganz einfach: Die Ortung mit GPS ist nur bei direktem Sichtkontakt mit dem Satelliten möglich. In Tunneln, unter der Erde oder durch andere Hindernisse kommt es vor, dass die Verbindung zum Ortungsobjekt verlorengeht. Soll das Handy orten lassen an einem Ort ohne Satellitenverbindung erfolgen, können keinerlei Anhaltspunkte über den Aufenthaltsort gesammelt werden. Hier ist die GSM-Ortung effizienter. Während die GPS-Ortung in Echtzeit erfolgt, ist es bei der GSM-Ortung auch später noch machbar, den Standort zu ermitteln. Der Netzbetreiber sammelt die Daten und kann somit angeben, in welcher Mobilfunkzelle das Handy als letztes registriert war. Damit ist wenigstens ein kleiner Anhaltspunkt beispielsweise bei der Suche nach vermissten oder verunfallten Personen gegeben.

Das Handy orten lassen bei Gefahr in Verzug

Rein rechtlich gesehen ist das Handy orten lassen nur bei Gefahr in Verzug und mit Zustimmung des Handybesitzers erlaubt. Das bedeutet, eine Handyortung darf bei einem Notfall oder zur Vereitelung einer schweren Straftat erfolgen. Wurde etwa jemand verschüttet oder ist bei einer Bergtour abgestürzt, darf sein Aufenthaltsort über sein Handy ermittelt werden, damit dem Verunfallten schnell geholfen und unter Umständen sein Leben gerettet werden kann. Auch zur Festnahme eines gewaltbereiten oder bewaffneten Straftäters darf sich der Handyortung bedient werden. Anders kann es sich bei der Verfolgung eines Handy- oder Autodiebs verhalten. In der Regel ist hier keine Gefahr in Verzug und so kann es durchaus sein, dass man auf die Handyortung verzichtet. Andererseits wurde auch schon über die erfolgreiche Zusammenarbeit von bestohlenem Handybesitzer und der Polizei berichtet. Als einem Touristen in Berlin sein Laptop gestohlen wurde, nahm er unverzüglich mit seinem Handy und einer entsprechenden App die Verfolgung auf. Kurz vorm Erreichen des Aufenthaltsorts des Diebs rief der Bestohlene die Polizei zu Hilfe, die den Kriminellen dingfest machte. Nicht nur der gerade bestohlene Handybesitzer, sondern noch viele weitere, deren Geräte beim Dieb gefunden wurden, konnten ihre Handys wieder in Empfang nehmen. Eine Erfolgsmeldung zum Thema Handy orten lassen.

Hier sollte man bei einer Handyortung aufpassen

So vorteilhaft das Handy orten lassen im Notfall ist, so problematisch ist es ohne ernsten Hintergrund. In der Gegenwart wird die Handyortung nur allzu gern zum Überwachen von Personen eingesetzt. Aber Vorsicht: Diese müssen ihre Zustimmung zu einer solchen Überwachung geben, sonst ist die Ortung des Handys illegal und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Quellen:
[1] Katharina Baumgartner: Handyortung; www.handyorten-xxl.de; 10.08.2014